Die Entdeckung der Heilquellen von Bad König

Die Heilquellen von Bad König verdanken ihre Bedeutung einem glücklichen Zufall – und dem empfindsamen Blick eines Gastwirts: Er bemerkte, dass sein Wasserglas nach kurzer Zeit nicht mehr klar blieb, sondern sich eine feine Rostschicht bildete. Diese Beobachtung führte zur Vermutung, dass das Wasser eine starke Mineralisierung, insbesondere mit Eisen, aufweist.
In der Folge begann man, das Wasser systematisch zu untersuchen und zu fördern. Man entdeckte, dass Bad König nicht nur über das bekannte Thermalquellwasser verfügt, sondern auch über eine Stahlquelle, heute bekannt als Gustavsbrunnen. Die Bezeichnung „Stahlquelle“ leitet sich vom hohen Eisen- und Mangananteil ab – früher wurde Bad König sogar gelegentlich „Stahlbad“ genannt.
In der Brunnenhalle von Bad König können Besucherinnen und Besucher heute aus beiden Quellen trinken:
- Das mineralkalte Thermalwasser mit einer Temperatur von etwa 20 °C, das auch die Odenwald-Therme speist.
- Und das eisenhaltige Stahlwasser, das aus dem Gustavsbrunnen sprudelt und reich an Eisen, Mangan und weiteren Spurenelementen ist.
Das eisenreiche Wasser des Gustavsbrunnens wurde und wird geschätzt für seine kräftigende Wirkung. In früheren Zeiten galten die Stahlquellen als Heilmittel bei Blutarmut und „Frauenleiden“.
Heute ist die Brunnenhalle, die direkt neben der Wandelhalle liegt, frei zugänglich. Besucher können dort das Wasser aus den Quellen kosten und eine Trinkkur durchführen.
So steht die Entdeckung der Heilquelle in Bad König nicht nur für medizinische Nutzung, sondern auch für die Verbindung von Natur, Geschichte und dem besonderen Charakter dieses Kurortes – ein Quell des Lebens, aus dem sprudelnde Kraft und Mineralien fließen.